Dr. Sebastian Michalsky wechselte im Januar 2014 von Sportfreunde Baumberg an den Essener Uhlenkrug und ist seitdem eine feste Größe in der Mannschaft der Schwarz-Weißen, für die er bisher mehr als 150 Meisterschaftsspiele bestritt. Der mittlerweile 37-jährige Defensivspezialist studierte Wirtschaftswissenschaften und promovierte im November 2019 an der Universität Bremen zum Thema „Projekt- und Investitionsentscheidungen zu Green Controlling in öffentlichen Unternehmen mit dezentralen Organisationsstrukturen“. Das Interview führte Axel Schulten.

ETB: Hallo Sebastian, bist Du mit Deiner Familie bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen?

Sebastian Michalsky: Danke der Nachfrage. Gott Dank sind alle gesund und ich hoffe, dass es auch so bleibt.

ETB: Seit dem 1:0-Sieg gegen den FC Kray Ende Oktober ruht der Trainings- und Spielbetrieb für Euch. Wie hältst Du Dich fit?

Sebastian Michalsky: Ich mache verschiedene Dinge um alle Muskelgruppen anzusprechen. Laufen, Krafttraining, Fahrradfahren und ich gehe natürlich auch auf Bolzplätze um Fußball zu spielen.

ETB: Kannst Du die zusätzliche Freizeit gut nutzen?

Sebastian Michalsky: Ja, ich verbringe viel Zeit mit der Familie, daher kann ich jede Minute sehr gut nutzen. Allerdings muss ich sagen, dass ich den Fußball sehr vermisse und hoffe, dass es bald wieder weitergeht.

ETB: Wir haben jetzt Mitte Januar. Wann glaubst Du, dürft Ihr wieder auf dem Platz trainieren und spielen?

Sebastian Michalsky: Ich glaube jede Prognose ist aktuell unseriös. Wir müssen noch etwas Geduld haben, um die schwächsten in unsere Gesellschaft zu schützen, was auch gut ist. Hier muss der Fußball sich unterordnen.

ETB: In der Oberliga Niederrhein stehen für den ETB eigentlich 44 Spieltage an. Eine komplette Saison wird wohl nicht mehr möglich sein. Welche anderen Regelungen kannst Du Dir vorstellen?

Sebastian Michalsky: Ich glaube die fairste Lösung wäre eine Hinrunde zu Ende zu spielen mit gleicher Spielanzahl für alle, das heißt, ohne Quotientenregel zu arbeiten. Einen Abbruch würde ich auch nicht präferieren.

ETB: In den letzten beiden Partien vor der Zwangspause war Eure Mannschaft ja richtig gut drauf. Was erwartest Du von Deinem Team, wenn es wieder weitergeht?

Sebastian Michalsky: Vor der Pause waren wir mit den beiden letzten Siegen sehr gut unterwegs. Wir müssen sofort wieder da sein, denn egal mit welcher Regelung die Saison endet, wir werden keine 44 Spiele machen und die Tabelle täuscht aktuell. Wir sind da nicht weit weg von den unteren Plätzen. Wir sollten schauen, dass wir uns dann zügig davon entfernen, denn Qualität ist genug in der Truppe vorhanden.

ETB: Du bist bei den ETB-Anhängern sehr beliebt und wurdest 2017 zum ETB-Spieler des Jahres gewählt. Welche Bedeutung hat diese Auszeichnung für Dich?

Sebastian Michalsky: Natürlich gehen immer die Mannschaftsergebnisse vor individuellen Auszeichnungen. Allerdings macht mich das sehr stolz, da es eine Auszeichnung der Zuschauer ist. Die Plakette mit den ETB-Spielern des Jahres am Stadioneingang, wo mein Name auch zu finden ist, ist zudem immer das Erste, was mein Vater seinem Enkel (meinem Sohn) bei den zahlreichen Besuchen am Uhlenkrug zeigt. Ich bin stolz, Teil der ETB-Geschichte zu sein.

ETB: Du bist jetzt 37 Jahre jung und ein Ende Deiner Karriere ist langsam abzusehen. Wäre es nicht sehr ärgerlich, wenn Du Dein letztes Spieljahr mit so einer „merkwürdigen“ Saison beenden müsstest? Kannst Du Dir vorstellen noch ein Jahr dranzuhängen?

Sebastian Michalsky: Der Plan war, am Ende der Saison aufzuhören. Die Spielzeit hat sehr gut für mich begonnen, ich fühle mich nach der langen Verletzung topfit und weiß nun im Alter immer mehr, wo das Tor steht (lacht). Die Tür ist nicht ganz zu. Schauen wir mal, wie gut ich in die Spiele nach der Pause komme und wie der Verein sich aufstellen möchte. Zudem hat meine Familie hier das letzte Wort.

ETB: Welche Hoffnungen und Wünsche hast Du privat und sportlich für das Jahr 2021?

Sebastian Michalsky: Ganz klar, Gesundheit für meine und die ETB-Familie, sowie viele schnelle Punkte um Planungssicherheit für die kommende Saison zu haben.

ETB: Wir danken Dir ganz herzlich für dieses Interview, Sebastian. Der ETB wünscht Dir und Deiner Familie nur das Allerbeste für 2021 und wir freuen uns schon sehr auf das Wiedersehen am altehrwürdigen Uhlenkrug!

(AS)