ETB Schwarz-Weiß Essen – Rot-Weiss Essen 5:7 n.E. (3:3 / 1:3)

Was für ein toller und spannender Pokalabend am Uhlenkrug: Das Derby im Achtelfinale des Niederrheinpokals gewann der große Favorit und Drittligist Rot-Weiss Essen mit sehr viel Glück beim zwei Klassen tieferspielenden Kooperationspartner ETB Schwarz-Weiß Essen mit 7:5 nach Elfmeterschießen. Nach einer halben Stunde führte RWE scheinbar uneinholbar mit 3:0 beim ETB und dachte, die Partie wäre durch. Sie hatten aber ihre Rechnung ohne das aufopferungsvoll kämpfende Team der Schwarz-Weißen gemacht, das in der zweiten Halbzeit und der Verlängerung die bessere Mannschaft war und dann eine unglückliche Niederlage im „Elfer-Schießen“ hinnehmen musste.

Am Anfang der Partie wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle gerecht und gingen bereits in der 10. Spielminute mit 1:0 in Führung. Lawrence Ennali hatte eine scharfe Hereingabe mit der Hacke unhaltbar in die rechte Ecke gelenkt. Vier Minuten später stand es schon 2:0 für die Rot-Weissen: ETB-Abwehrspieler Pascal Kubin wollte einen Kopfball entschärfen, aber der Ball landete unglücklich im eigenen Kasten (14.). Eine Viertelstunde danach schien mit dem 0:3 aus ETB-Sicht das Spiel bereits entschieden zu sein. Nach einer tollen Parade von ETB-Keeper Stefan Jaschin war RWE-Stürmer Ron Berlinski zur Stelle und staubte aus drei Metern ab (29.). In der 36. Minute schlugen die Schwarz-Weißen dann aber zurück und verkürzten auf 1:3. Nachdem Gäste-Torsteher Felix Wienand einen Schuss nach vorne abprallen ließ, war Marcello Romano zur Stelle und traf aus fünf Metern ins Gehäuse.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber wie verwandelt aus der Kabine und waren fortan die bessere Mannschaft. Es waren keine 30 Sekunden gespielt, da testete ETB-Angreifer Noel Futkeu aus elf Metern Felix Wienand mit einem Flachschuss in die rechte Ecke (46.). Drei Minuten später strich eine Direktabnahme von Marcello Romano aus sechs Metern nur knapp am rechten Pfosten vorbei (49.). Nach einer guten Stunde Spielzeit war es erneut Romano, der nach einem guten Konter mit einem Volleyschuss aus sieben Metern knapp das Ziel verfehlte (65.). In der 69. Spielminute belohnten sich die Schwarz-Weißen für ihre starke Vorstellung und erzielten den 2:3-Anschlusstreffer: Nachdem der Ball in Richtung Fünfmeterraum kam, war ETB-Goalgetter Noel Futkeu mit dem Kopf zur Stelle und lenkte das runde Leder unhaltbar ins RWE-Gehäuse. Zehn Minuten später lag dann der Ausgleich zweimal in der Luft, aber die Hausherren hatten Pech, als ein leicht abgefälschter Schuss von Bünyamin Sahin aus 22 Metern nur gegen die Latte sprang und 20 Sekunden später ein Flachschuss von Guiliano Zimmerling nur gegen den linken Außenpfosten ging (79.). In der Nachspielzeit fiel dann aber doch noch der mehr als verdiente und laut bejubelte Ausgleichstreffer für den ETB: Der kurz zuvor eingewechselte Edisher „Edi“ Ugrekhelidze traf mit einer Kopfball-Bogenlampe aus zehn Metern in den rechten Torwinkel zum 3:3 (90. +3).

In der Verlängerung gab es in der 102. Spielminute die erste gute Gelegenheit, als ein guter Schuss von Noel Futkeu aus 14 Matern knapp rechts am Tor vorbeiflog. Kurz vor dem Ende der Nachspielzeit konnte RWE-Keeper Felix Wienand einen Schuss von Noel Futkeu in die rechte Ecke gut parieren und hatte Glück, dass der Nachschuss von Prince Kimbakidila nur ans Außennetz flog (120.). Danach musste dann das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen: Hier konnten alle RWE-Schützen sicher verwandeln, während ETB-Kapitän Frederik Lach und Ferhat Mumcu den Ball nicht im Tor unterbrachten.

Trainerstimmen:

Christoph Dabrowski (RW Essen): „Wir sind sehr gut in die Partie gestartet und früh in Führung gegangen. Nach dem Gegentor hatten wir schon die ein oder andere Szene, in der wir Glück hatten. Ein Riesenkompliment an unseren Gegner, der dafür gesorgt hat, dass das Spiel bis zum Schluss auf Messers Schneide stand. Meiner Mannschaft ist die Partie heute förmlich aus den Händen geglitten, und man sieht, was dann im Pokal möglich ist. Am Ende zählt aber das Weiterkommen und über unsere Leistung brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Das sollte uns für die Zukunft eine Lehre sein.“

Damian Apfeld (ETB SW Essen): „Wir sind jetzt natürlich sehr enttäuscht direkt nach der Pokalniederlage. Die ersten 20 Minuten waren überhaupt nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Ich muss mir aber die Schuld dafür geben, denn ich habe eine falsche Entscheidung getroffen. Ich habe die Mannschaft in ein Korsett gepackt und mit einer Fünferkette auflaufen lassen. Das war nicht der richtige Plan und den haben wir dann nach 20 Minuten über den Haufen geworfen und umgestellt. Das tat der Mannschaft gut und wir wurden mutiger. Wir waren am Anfang zu ängstlich und das passt nicht zu unserer jungen wilden Mannschaft, die das bisher in der Saison überragend gemacht hat. Wir haben dann zum Glück noch in der ersten Halbzeit den Anschlusstreffer durch Marcello Romano erzielt. Es war schon sagenhaft, was wir im zweiten Durchgang dann gemacht haben. Dass wir gegen einen Drittligisten dann die bessere Mannschaft waren, macht mich stolz. Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir das Weiterkommen verdient gehabt. RWE hatte Glück mit den Schiedsrichterentscheidungen und bei unseren beiden Aluminiumtreffern. Ich muss den Jungs auch ein Riesenkompliment für die konditionelle Leistung heute machen. Wir hätten es heute klar verdient weiterzukommen. Großen Respekt vor meiner Mannschaft.“

ETB SW Essen: Jaschin – Kimbakidila (120. Gotzeina), Matten, Kubina (99. Tietz), Lach, Sahin – Reichardt, Akhal (78. Özbayrak) – Zimmerling (90. Mumcu), Romano (88.  Ugrekhelidze)- Futkeu

RW Essen: Wienand – Wiegel, Sponsel (60. Kourouma), Herzenbruch, Plechaty – Fandrich (46. Heuser), Götze (46. Tarnat) – Loubongo (74. Young), Holzweiler, Ennali – Berlinski (60. Wollschläger)

Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz

Tore: 0:1 Ennali (10.), 0:2 Kubina (13., Eigentor), 0:3 Berlinski (29.), 1:3 Romano (36.), 2:3 Futkeu (69.), 3:3 Ugrekhelidze (90. +3)

Elfmeterschießen: 1:0 Sahin, 1:1 Ennali, Lach verschießt, 1:2 Tarnat, 2:2 Gotzeina, 2:3 Herzenbruch, Mumcu verschießt, 2:4 Young.

Zuschauer: 3522

Gelb-Rote Karten:

Rote Karten:

Besondere Vorkommnisse:

Fotos: Frank Siebers (lieben Dank!)

(AS)

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